Elternbrief vom 13. November 2023: Soziale Medien und "Mutproben"/"Challenges"

Heranwachsende haben ein gesteigertes Risikoverhalten. Das gehört in dieser Entwicklungsphase dazu. Deshalb testen Jugendliche ihre Grenzen mit "Mutproben" aus. Sie wollen sich mit anderen messen und sich beweisen. Vor allem unter Gleichaltrigen ist das verbunden mit der Hoffnung aus soziale Anerkennung.

In der digitalen Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sind diese Mutproben oft allgegenwärtig. Vor allem auf TikTok werden sogenannte Videos von „Challenges“ hochgeladen und verbreitet. Hierbei stellt ein Nutzer unter einem Hashtag eine Aufgabe als Video auf TikTok und fordert dann seine Zuschauer auf, diese Aufgabe nachzuahmen, zu filmen und unter dem gleichen Hashtag online zu stellen.

Zu diesen „Challenges“ können relativ harmlose Themen gehören, aber auch "Mutproben", die selbst- undfremdgefährdendes Verhalten fördern. Auch wenn die "Mutproben" nicht gefilmt und online gestellt werden, sprechen sich die Mutproben herum und werden ausprobiert.

An unserer Schule gehörte in dieser Woche erstmals auch der sogenannte „Pilotentest“ zu den "Mutproben": Die Jugendlichen gehen in die Hocke und lehnen sich mit dem Rücken an eine Wand. Dann atmen sie schnell und flach und ein „Helfer“ drückt auf den Brustkorb. Dadurch fehlt der Sauerstoff im Gehirn, es kann zu Schwindel und Ohnmacht kommen.

Unsere Pädagoginnen und Pädagogen haben mit allen betroffenen Schülerinnen und Schülern gesprochen und die Eltern informiert. Die Klassenleitungen haben den „Pilotentest“ im Klassenrat thematisiert und auf die Gefahren verwiesen. Auch weiterhin bleiben wir mit unseren Schülerinnen und Schülern im Gespräch und klären über die Gefahren von „Challenges“ und der Nutzung von sozialen Medien auf.

Unterstützen bitte auch Sie Ihre Kinder dabei, die Risiken von „Challenges“ zu erkennen und zu bewerten. Bestärken Sie Ihre Kinder darin, sich und andere nicht in Gefahr zu bringen und bei Aufforderungen dem Gruppendruck nicht nachzugeben. Nehmen Sie auch gerne Kontakt mit unseren Pädagoginnen und Pädagogen auf, um sich und andere zu informieren.

Vielleicht dient auch folgende Information als Argumentationshilfe für altersangemessenen Umgang mit sozialen Medien: TikTok ist ab 13 Jahren und WhatsApp ist ab 16 Jahren erlaubt.


Weitere Informationen finden Sie außerdem hier auf den Websites Klicksafe.de zu "Challenges" und auf Berlin.de zur Mediennutzung in Familien.

Vielen Dank
Ulrike Stanicki
Schulleiterin